| Der Haustierpark Werdum mit seinen seltenen und vom Aussterben bedrohten Haustierrassen ist nicht nur eine beliebte Einrichtung für Besucher sondern immer auch eine Fundgrube für wissenschaftliche Untersuchungen. So war in der letzten Woche Kathrin Schachler, Tierärztin beim Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover, in Werdum und hat Haarproben von den beiden Wollschweinen "Ferdinand" und "Pinky" genommen. Das Institut hat sich zum Ziel gesetzt, die genetische 
Ursachen von charakteristischen Merkmalen zu identifizieren, die 
bestimmte Schweinetypen ausmachen. Ein besonderer Fokus wird dabei auch die 
Ausbildung und Struktur von Borsten gelegt. Insbesondere die Dichte und Form der 
Borsten spielt eine entscheidende Rolle für die Robustheit eines Schweines und 
dessen Toleranz gegenüber Wetter- und Temperatureinflüssen. Ein lockiges 
Haarkleid, wie es zum Beispiel beim Mangalitza-Schwein aber auch in wenigen 
anderen Rassen zu finden ist, verstärkt diesen Schutzeffekt sogar noch mehr. 
Welche Gene und Mutationen für dieses Merkmal verantwortlich sind und welcher 
Erbgang diesem Merkmals zu Grunde liegt, ist bis jetzt unklar und soll im Rahmen 
dieser Studie aufgeklärt werden.
 Für diese genetischen Untersuchungen werden 
Haarwurzelproben von Mangalitza-Schweinen und auch möglichst vielen 
unterschiedlichen glatten Schweinerassen als Vergleich benötigt. Die Mitarbeiter sind dabei auf die 
Unterstützung der Schweinezüchter wie der Haustierpark angewiesen, die ihre Schweine zur 
Probenentnahme zur Verfügung stellen.
 Mit der Studie soll zum Erhalt besonders selten 
gewordenen bzw. gefährdeten Schweinerassen beigetragen und auf deren 
charakteristische Merkmale aufmerksam gemacht werden. Durch das Aussterben seltener 
Nutztierrassen geht genetisches Material verloren, welches einen hohen Wert für 
die Tierzucht in der Zukunft haben kann.
 Unsere Schweine haben gut "hergehalten" und das Entnehmen der Haarproben war auch dank kleiner Leckerlies kein Problem. Paralell hat Frau Schachler dann auch noch Haarproben von unseren Göttinger Minischweinen genommen. Diese sind ja glatt und eignen sich sehr als Vergleichsprobe. Die junge Tierärztin wird auch die anderen niedersächsischen Wollschweinzüchter aufsuchen und weitere Haarproben nehmen. Auf das Untersuchungsergebnis sind sicher viele gespannt.
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